Isle of Skye im Regen

Isle of Skye

größte Insel der inneren Hebriden,
Ausdehnung: N-S: 80km, W-O 35km,
Fläche: 1736 km²
ca. 8000 Bewohner

Website von Skye

Skye-Bridge

Konstruktion

Spannbetonbrücke, Gesamtlänge: 570m
Foto

Erbaut durch „Miller-Dywidag” einem Konsortium aus der schottischen „Miller Construction” und der deutschen „DYWIDAG” (Walter Bau)
Faktenblatt [PDF]

Vortrag von Dr.-Ing. Theo Baumann: Eine Brücke mit besonderen konstruktiven und architektonischen Herausforderungen [PDF, 9MB]

Maut

Mit der Eröffnung der Brücke begannen die Proteste, denn die Maut war eine der höchsten in Schottland überhaupt. War anfangs eine Maut von ca. 1 £ erwartet worden, betrug die Maut für 1 PKW anfangs 9 £ und steigerte sich bis zu 11.40£ in 2004 (Liste der damaligen Mautpreise)

Die lokale Oppositionsgruppe „Skye and Kyle against Toll” (SKAT), sorgte mit zahlreichen Protestaktionen, darunter Mautverweigerung, für Aufsehen.

Eilean Donan Castle

Erbaut 1220 von Alexander II. von Schottland, 1719 zerstört, 1932 wiedererrichtet und vermutlich die am meisten fotografierte Burg Schottlands.

Filmkulisse unter anderem für für „Highlander”, „Braveheart”, „James Bond - Der Morgen stirbt nie”, „Rob Roy”

The Skye Museum of Island Life

Geöffnet von April bis Oktober, 9.00-17.30
Website des Museums

16.8.2006

Der Wetterbericht hat für heute eine Regefront gezeigt, die über Südengland hinweg zieht. Nördlich von Glasgow war kein Regen zu sehen auf der Wetterkarte, also wollen wir zu unserer Tour nach Skye starten. Der Wecker klingelt um 6, denn die Fahrt ist weit.

Der Blick aus dem Fenster ist ein wenig ernüchternd, denn außer dickem weißen Nebel ist nichts zu sehen. Nun, wir hoffen, daß der sich im Laufe des Morgens auflösen wird und starten trotzdem.

Schottischer Morgen

Es zeigt sich, daß das nicht nur Nebel ist, sonder tief hängende Wolken. Die Fahrt ist naß und grau und unsere Hoffnung auf besseres Wetter schwindet langsam.

Wir trösten uns damit, daß wir durch die ersten 3 Sonnentage vermutlich schon etwas verwöhnt sind und wir jetzt eben schottisches Wetter haben.

Die Wolken steigen ein wenig aufwärts; so sehen wir wenigstens ein Stück der Landschaft vor uns:
Der wunderschöne Loch Lochy, eingerahmt von Bergen, die in den Wolken verschwinden. Das Highlander-Schloß Eilean Donan Castle in Nebelschwaden - vielleicht ist es auf der Rückfahrt besser.

Eilean Donan Castle im Nebel

Die Skyebridge verbindet erst seit 2004 die Insel mit dem Festland und ist erst seit kurzem mautfrei. Sie ist schon ein beeindruckendes Bauwerk.

Man sagt, daß auf Skye noch einmal alle Landschaften Schottlands vereint sind. Mag sein ... mit Inseln haben wir irgendwie kein Glück.

Die Straße schlängelt sich lange durch kleine sanfte Hügel bis nach Uig.

Es regnet in Strömen und es ist windig - inzwischen glaube ich es auch, daß aus unserer Klippenwanderung wohl nichts wird.

Katharina und ich trösten uns in der Töpferei von Uig. Die Platten und Krüge gefallen mir sehr, aber ich muß auch daran denken, sie heil im Gepäck nach Hause zu bringen. Handgepäck ist derzeit nicht erlaubt. So bleibt es bei einem kleinen Krug als Erinnerung.

Marktplatz von Uig

Georg ist enttäuscht, daß wir so lange gefahren sind und nun doch nicht wandern gehen. Aber bei Nebel und Regen über Klippen oder auf Felsen zu steigen ist weder sicher noch befriedigend. Aber wir folgen wenigstens der geplanten Tour über die Nordroute.

Wir halten am Skye Museum, aber es ist so unangenehm stürmisch, daß wir euf einen Besuch verzichten, sondern nur ein paar Blicke über den Zaun werfen. Das Grab von Flora MacDonald lassen wir auch aus und fahren weiter.

Skye Museum of Island Life

Einige Meilen weiter lassen wir uns am Duntulm Castle vom Wind durchblasen und wundern uns über Japaner, die es ganz lustig finden, wie eines der Mädchen in weißen Hosen den Hang hinunterrutscht.

Ruinen von Duntulm Castle

Die Außenmauern liegen direkt am Meer; gemütlich wird es hier nur selten gewesen sein. Die Geschichte erzählt, daß einst das Kindermädchen den Sohn des Chiefs aus dem Fenster geworfen habe und damit den Niedergang des Clans besiegelt habe.

In Kilmaluag steht tatsächlich die im Wanderführer beschriebene rote Telefonzelle, der Ausgangspunkt für die Wanderung nach Rubba Hunish. Die Tour, die wir heute gern gemacht hätten. Aber es hat wirklich keinen Zweck. Es ist nichts zu sehen, die Wiesen sind quietschnaß und bei Nebel und Regen werde ich nicht mit meinen Kindern über Basaltklippen absteigen.

Ein Stück weiter fahren wir eine noch schmalere Straße Richtung Küste und rasten dort. Der Regen hat aufgehört und die Wolken haben sich ein kleines Stück verzogen. Die Jungs lassen wieder einmal Steine übers Wasser hüpfen.

Das Land ist aufgeteilt in kleine Farmen mit weißen Häuschen. Dazwischen immer wieder Hotels und auch sehr luxuriöse Häuser. Die gehören sicher nicht den Menschen, die hier immer noch von ihrer Hände Arbeit leben.

Nordküste von Skye

Bei Staffin genießen wir einen wunderschönen Ausblick auf lauter kleine Inseln und noch ein Stück weiter halten alle Touristen an den Kilt Rocks, senkrecht abfallenden Basaltfelsen. Der Wasserfall stürzt beeindruckende 100m tief in das Meer.

So alles in allem ist die Tour doch recht schön, befinden wir.

Am Parkplatz gibt es schottisches Softeis, das muß auch bei trüben kühlem Wetter probiert werden. Sehr süß und etwas mehlig aber doch lecker. Auf die Zusatz-Schokowaffel kann man aber das nächste Mal verzichten, befinden wir einhellig.

Am Old Man of Storr regnet es wieder und die Wolken hängen tief, so bleibt uns der Blick auf die sicher faszinierende Felsnadel leider verwehrt.

Diese doch recht befahrene Single Track Road wird mir langsam zu anstrengend. Ich brauche eine kleine Auszeit und folge kurzerhand einem Wegweiser zu einem Craft-Shop.

Der hat zwar zu aber wir können uns dafür an einem ausgesprochen liebevoll gestalteten Vorgarten erfreuen. Aus lauter großen und kleinen Muscheln hat ein fleißiger und geduldiger Heimwerker Fische und Seesterne in Beton gelegt; sieht wirklich sehr schön aus.

Die Hauptstraße ist inzwischen etwas leerer geworden. Ein kleines Stück noch und wir sind wieder in Portree. Bunt gestrichene Häuser säumen den Hafen; es ist ein kleines hübsches Städtchen. Aber irgendwie sind alle zu müde für einen Stadtbummel, die Parkplätze an der Straße sind belegt, es ist noch ein weiter Rückweg und das Wetter tut ein Übriges. Schade ist es trotzdem.

Der Wolkenschleier über Skye hat sich inzwischen ein wenig gehoben und wir können etwas von der rauhen Schönheit der Berge erahnen.

Noch einmal halten wir am Eilean Donan Castle und schießen die obligatorischen Fotos. Der Himmel ist immer noch grau, aber die Berge erheben sich inzwischen in voller beeindruckender Höhe.

Noch einmal das Highlander-Schloß

Von einem Abzweig nach Dornie aus soll man noch einen schöneren Blick über das Castle haben. Wir verpassen die Abfahrt - „Das wäre sie gewesen”.. Wenden ist auf der schmalen gewundenen Küstenstraße unmöglich aber der Karte nach soll man auch von der nächsten Abzweigung aus zurück fahren können.

Wieder schlängeln wir uns eine Single Track Road am Berg entlang. Diese hier ist wirklich ausgesprochen schmal aber außer uns fährt auch niemand dort entlang.

Am höchsten Punkt stehen Pferde in einer Koppel und zwei dicke Schweine kommen neugierig in ihrem Pferch zum Tor gewackelt. Als Georg ein paar Gummibären verfüttert, müssen wir befürchten, daß sie das Tor ausheben.

Die Pferde bekommen einen Apfel, nun ja. Alle Beteiligten haben jedenfalls ihr Vergnügen.

Weiter windet sich die Straße abwärts bis zum kleinen Parkplatz oberhalb von Eilean Donan Castle. Die Aussicht ist ganz nett, aber „spektakulär” gewiß nicht.

Am Campingplatz empfangen uns dieselben dicken Nebelschwaden, die wir am Morgen verlassen haben. Ein sehr schottischer Tag.

Schottische Straßen

Fotos von Skye

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