Bitte fünfmal nach Schottland

Fliegen

Wir sind gut mit EasyJet geflogen, das schreiben andere Leute darüber:

Wohin mit dem Auto?

Das Parkhaus am Flughafen Schönefeld ist teuer - wie überall. Mit den Privaten Parkdiensten gibt es Alternativen; wir waren sehr zufrieden mit dem SXF-Parkservice.
Bitte die Anfahrtskizze vorher ansehen, besser ausdrucken. Es ist den Betreibern untersagt, Hinweisschilder an den Hauptstraßen aufzustellen. Unternehmerfreundliches Deutschland.

Faslane-on-Clyde

Als gelernter DDR-Bürger findet man es immer noch erstaunlich, daß man militärische Einrichtungen einfach so von oben fotografieren darf ...
Aber inzwischen steht ja auch "alles" im Internet:

11.8.2006

Um 15:30 startet das Flugzeug von Schönefeld; 2 Stunden vorher sollen wir einchecken. In Anbetracht der verschärften Sicherheitsvorkehrungen nach den kürzlich vereitelten Terroranschlägen in London, meinen wir, wohl lieber etwas eher dasein zu müssen. Stau kalkulieren wir auch noch ein - und sind viel zu zeitig da.

Das Auto lassen wir beim SXF-Parkservice, 10 Fahrtminuten vom Flughafen entfernt.
Das Gepäck wird vom Auto direkt in den kleinen Bus geladen, man gibt den Schlüssel ab und läßt sich zum Flughafen fahren. Sehr entspannt, das Ganze.

EasyJet-Flieger

Endlich ist unser Flugzeug bereit zum Einsteigen

Irgendwie vergehen auch die Stunden auf dem Flughafen. Die Maschine aus Glasgow landet mit 25 Minuten Verspätung. Wie schon in den Nachrichten gehört, kommen die Leute ohne Handgepäck, nur mit einer durchsichtigen Plastetüte in der Hand. Von Berlin aus starten offensichtlich nicht so viele Terroristen; uns laßt man das Handgepäck; wir müssen nur aus unseren Getränkeflaschen vorkosten und die Wanderschuhe zum Durchleuchten ausziehen.

Einen ruhigen Flug später stoßen wir durch eine dichte Wolkendecke hinweg. Unter uns verstreute Gehöfte; das grüne Land ist zerschnitten durch Hecken und Wege. Ein weiter Blick über den Atlantik und wir schwenken ein über Glasgow. Dunkelgrüne Berge erheben sich hinter der Stadt - dort wollen wir also hin.

Landeanflug

Das also ist Schottland

Es ist warm und es regnet nicht, das ist doch immerhin schon ein guter Anfang.

Die Reservierung des Mietwagens hat auch geklappt; nur stand offenbar irgendwo im sehr Kleingedruckten, daß die Versicherung nicht mit im Preis enthalten war. So werden wir gleich unsere ersten 125 £ los und hoffen, daß das Auto wenigstens groß genug ist.
Ist es. Definitiv.

Das dickste Auto in der Reihe ist für uns reserviert. Ich hole in Erinnerung an die schmalen Straßen Irlands ein wenig Luft und bin erleichtert, daß es wieder ein Automatic-Wagen ist. Das erleichtert den Umstieg auf den Linksverkehr sehr. Ich muß mich nur wieder daran gewöhnen, daß der Blinker jetzt rechts ist und ich nicht immer den Scheibenwischer beim Abbiegen einschalte. Die Handbremse ist eine Fußbremse und damit erschöpfen sich die Unterschiede glücklicherweise.

Der nette Mister vom Autoverleih erklärt uns noch den Weg aus der Stadt - ja, links fahren geht wieder ganz gut. Die Erfahrung aus Irland hilft. Meistens. Mit den zweispurigen Kreiseln mühe ich mich noch einige Tage, bis ich nicht mehr zu weit nach rechts drifte.

Die Schotten sind vermutlich schon Kummer gewohnt mit den ganzen Touristen und sehen es zum Glück gelassen.

Garelochhead ist unser erstes Ziel, dort erwartet uns unser erstes Bett in Schottland. Wir wählen die kleinere, aber schönere Straße über den Hügel anstatt der Hauptstraße durch Helensbourgh.

Nach einigen Meilen bergauf und wieder bergab fahren wir auf riesigen Stacheldraht zu.
Das ganze Gebiet um Garelochhead ist Militärisches Trainingsgelände. Bei Helensburgh auf Her Majesty's Naval Base Clyde ist die mit Atomraketen bewaffnete U-Boot-Flotte Großbritanniens stationiert.

U-Boot-Basis

Der Königliche U-Boot-Hafen bei Helensburgh

Die Straße zieht sich um den See herum. Es ist Ebbe, brauner Schlick bedeckt die Ufer. Boote dümpeln auf den kleinen Wellen, ein blauer Himmel über allem.

Mambeg HouseWir genießen den ersten Abend, sind aber doch langsam ein wenig müde und suchen unser Quartier. Mehr als die Adresse „Mambeg House” haben wir nicht, aber zwei sehr nette Ladies aus dem Ort helfen uns gern weiter.

Wir werden herzlich empfangen von David und fühlen uns sogleich wohl. Im Erdgeschoß ein gemütlicher Speiseraum. Die Treppe nach oben ist mit dickem roten Teppich belegt; wir sind schon versucht, gleich unsere Schuhe auszuziehen.

David hatte uns zwar geschrieben, daß es in dem Familienzimmer etwas eng werden würde für 5 Personen, aber wir finden es völlig ausreichend für zwei Tage. Neben den 5 Betten ist noch Platz für ein Sofa mit Fernseher davor.

Abendessen gibt es nicht hier, wir müßten noch einmal nach Helensburgh fahren. Ich bin aber froh, die erste Tour überstanden zu haben und wir überreden die Jungs, daß die Reste von unserem Proviant auch noch ausreichen und sowieso wegmüssen.

Es gibt auch DVDs zum Ausleihen, die Jungs schauen sich noch „Finding Nemo” an. Katharina schläft schon und ich falle auch ins Bett.

Schottland Loch LomondNach oben