Fort William

18.8.2006

Jan hat sich den Wecker für 7:00 gestellt, dreht sich aber nach einem Blick aus dem Fenster wieder auf die Seite.

Nach einem späten Frühstück reißt die Wolkendecke ein wenig auf und Jan entschließt sich zur großen Freude von Georg doch noch für den Aufstieg.

Ich fahre die beiden zum Startpunkt an der Jugendherberge und wünsche ihnen viel Glück und gutes Wetter.

Es ist halb 11, noch nicht zu spät für den Aufstieg, hoffe ich, aber es sind jede Menge Leute unterwegs, da wird es wohl zu schaffen sein.

Mit Katharina und Paul besuche ich eine wunderschöne kleine Edelsteinausstellung in Corpach. Aus aller Welt sind Edelsteine zusammengetragen worden, darunter sehr beeindruckend große Brocken.

Jetzt wissen wir, wie die Gesteinsblasen aussehen, in denen Amethystkristalle gewachsen sind und welch bizarre Formen Wismut ausbildet. Erstaunlich viele Edelsteine sind phosphoreszierend und das in überraschenden Farben.
Der Ausgang führt natürlich in einen kleinen Shop, wo wir noch ein paar Souvenirs für die Familie erstehen.

Vor Fort William müssen wir warten; die Zugbrücke an den Schleusen ist oben. Dieses Schauspiel wollen wir uns nicht entgehen lassen und biegen wiederum zu Neptuns Staircases ab.

Eine prächtige Segeljacht aus den Niederlanden ist auf dem langen Weg nach oben. Ca. 20 Minuten dauert es, eine Schleusenkammer zu fluten. Da werden die Seefahrer noch ein Weilchen Geduld haben müssen.

So lange warten wir nicht, sondern fahren ein kleines Stück weiter zu den Ruinen von Inverlochy Castle. Erbaut 1280, zerstört 1308, zeugt es immer noch beeindruckend vom Leben der Menschen hier vor über 700 Jahren.

Von Jan kommt eine SMS - sie haben es geschafft. Wir freuen uns mit ihnen und schreiben zurück, sie sollen noch einen Moment auf dem Gipfel ausharren, denn die Wolke die gerade den Ben Nevis einhüllt, ist klein und zieht schnell weiter.

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz sehen wir immer noch die Masten der Segeljacht auf der Schleusentreppe.

Jan und Georg schätzen, gegen 17:00 wieder unten zu sein und ich fahre ihnen schon entgegen, und parke am Glen Nevis Center, damit sie dann nicht so lange warten müssen. Der kräftezehrende Abstieg dauert doch länger, aber ich habe ein Buch mit, so wird die Zeit nicht lang, bis ich 18:00 die erschöpften, aber glücklichen Bergsteiger wieder einlade.

Der Muskelkater wird noch ein Weilchen die Erinnerung an den Ben Nevis frisch halten.

Es ist der letzte Abend hier in Corpach, wir fangen schon mal an, die Sachen zu packen. Sehr schwer fällt es uns nicht, den Campingwagen zu verlassen. Ein wenig muffig sind die Betten doch in den winzigen Schlafzimmern und vor allem Paul hatte seine Schwierigkeiten auf der 50cm breiten Liege.

Mallaig / Arsaig Glenfinnan Station Nach oben