Rund um den Loch Ness

Montag, 21.8.2006

Heute ist Loch-Ness-Tag.

Erste Station ist das Clansman Hotel zwischen Abriachan und Drumnadrochit, wo die Boote zu einer Tour über den Loch Ness starten. Billig ist das Vergnügen nicht, aber schön ist es trotzdem.

Gemütlich schippern wir über den See. Von den Erklärungen verstehen wir zwar nicht allzuviel, aber wir erfreuen uns an der Landschaft und wenn wir wollen, können wir das auch alles nachlesen. Wir sehen die schöne Segeljacht wieder, die wir vor Tagen an den Schleusen von Fort William beobachtet haben.

Am Urquart Castle legen wir an. Wer dafür bezahlt hat, steigt hier aus, um das Castle zu besichtigen und mit dem nächsten Schiff in einer Stunde wieder zurückzufahren. Perfekt organisiert.

Wir bleiben an Bord und lassen uns bei schottischer Musik wieder zum Hafen bringen.

Im unvermeidlichen Loch-Ness-Shop kaufe ich Kühlschrankmagneten als Mitbringsel - nichts mit Nessie. Die liegt still am Pier und wartet darauf, daß sie für die Touristen mal wieder zu Wasser gelassen wird.

Nächster Halt ist Drumnadrochit mit der Loch-Ness-Ausstellung. Mit Filmausschnitten, Animationen und Grafiken wird in verschiedenen Räumen allerlei Wissenswertes über Loch Ness vermittelt: Die geologische Entwicklung, Überlieferungen von „Monster-Sichtungen”, Erklärungen, Fälschungen, Optische Täuschungen, Erforschung mit Unterwasserkameras und Echolot, Tiefenbohrungen - auch für Menschen mit wenig Englisch-Kenntnissen durchaus verständlich.

Urquart Castle wollen wir uns aus der Nähe anschauen, aber diese Eintrittspreise sind uns doch zu happig.

Bei wunderschönem Wetter fahren wir durch Fort Augustus um den See herum. Die A862 auf der Ostseite von Loch Ness ist wahrhaftig die schönere Strecke. Wer die Zeit hat, sollte diese Route der A82 unbedingt vorziehen.

Wir halten am reizvollen Loch Taff für einen Imbiss mit Cräckern und Käse und bleiben auch danach immer wieder stehen, um die Ausblicke zu genießen.

Durch einen dunklen Wald führt die Straße nach Inverfarigaig, dem Ausgangspunkt für unsere kleine Wanderung heute.

Ein kurzer Abstecher vom Weg in den Wald - und 3 Tüten sind voll riesiger Steinpilze. Es ist unglaublich. Kein stundenlanges sorgfältiges Durchstreifen des Unterholzes - einfach nur die besten Steinpilze und Maronen mitnehmen, die vom Weg aus sichtbar sind.

Von einem kleinen Felsen haben wir noch einmal einen schönen Blick auf Loch Ness und Urquart Castle, auch wenn es ein wenig zu nieseln anfängt.

In Anbetracht von 5 Tüten mit Steinpilzen, Maronen und Pfifferlingen wählen wir die kurze Route aus dem Pathfinderguide. Hier versagt der Wanderführer leider etwas, denn die letzten km müssen wir ermüdende Landstraße laufen. Wir lassen Georg und Paul mit den Pilztüten warten, bis wir mit dem Auto wieder zurückkommen.

Kurz vor Inverfarigaig steht eine Gedenksäule an der Straße für James Bryce, einen Geologen, der hier von 200 Jahren umgekommen ist. „killed”, nicht „died” steht dort geschrieben, wir rätseln, wer oder was ihn dort umgebracht haben mag.

Auf der Karte am Parkplatz sehen wir, daß es auch noch einen schönen Rückweg durch den Wald gegeben hätte. Es lohnt also in jedem Fall, sich die kleinen Faltkarten zu den markierten Wanderwegen rings um den Loch Ness zu besorgen. Sie liegen in Touristinformationen und manchmal auch an den Parkplätzen aus, wenn so wie hier gleich ein kleines Informationscenter vorhanden ist.

In Dores wollen wir zumindest einmal einen Blick auf „Dores Inn”, das Restaurant mit der hervorragend originalen schottischen Küche werfen. Dieser „Geheimtip” aus den Reiseführern hat sich offenbar schon herumgesprochen, denn der Parkplatz ist gut gefüllt.

Mit schönen Ausblicken über die Heide geht es Richtung Inverness. Das lachsrosa Schloß von Inverness strahlt uns in der Abendsonne entgegen, aber jetzt fahren wir endgültig heim.

Die ca. 12 kg Pilze werden zuerst dekorativ fürs Angeberfoto drapiert, bevor es mit Teamwork ans Putzen uns Schneiden geht.

Zusammen mit Kartoffeln und Schinken werden es 2 große Pfannen Pilzauflauf und danach ist immer noch eine Menge Pilze übrig. Die müssen im Kühlschrank bis morgen überleben; wir fallen jedenfalls müde ins Bett.

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