Alles schottisch heute
Whisky
Der Legende nach brachte der heilige St. Patrick das Geheimnis der Whisky-Herstellung nach Irland. Das Gälische Wort dafür „usquebaugh” bedeutet „Water of Life”. Aus der Lautsprache wurde „usky” und im Englischen schließlich „Whisky”.
Die größte Site über schottischen Whisky
Glen Ord Distillerie
Öffnungszeiten; weitere Informationen von scotchmaltwhisky (englisch) und whiskymania (deutsch).
Einige Bilder aus der Distillerie
Culloden
Wieviel Länder mag es wohl geben, die ein Stück Erde, das einst Schauplatz einer grausamen Schlacht war, im urpsrünglichen Zustand wieder herrichten und bewahren?
Der 16.April 1746 ist das einschneidende Datum in der schottischen Geschichte. Die letzte Hoffnung der Jacobiten, wieder einen Stuart auf dem Thron von England und Schottland zu verehren, wurde in einer blutigen Schlacht zunichte gemacht.
Die Armee von Prinz Charles Edward Stuart wurde von der englischen Regierungsarmee unter der Führung des Herzog von Cumberland im Moor von Culloden vernichtend geschlagen. Die 9000 Mann starke Regierungsarmee war den 5000 Hochländern waffenmäßig und in der Organisation weit überlegen.
Was diese Schlacht aber so grausam machte und bis heute in der Erinnerung wach geblieben ist: Mit dem Sieg allein gaben sich die Engländer nicht zufrieden. Die Verwundeten und die Fliehenden, selbst die Frauen und Kinder, die am Rand des Schlachfeldes standen, wurden ermordet, die Leichen verstümmelt. Tagelang noch suchten die Soldaten nach Überlebenden. Menschen, die Verwundete aufgenommen hatten, wurden ebenfalls hingerichtet.
Noch Tage nach der Schlacht, war das Wasser aus diesem Moor rot vom Blut.
Alles, was schottische Identität ausmachte, sollte ausgemerzt werden. Das Recht der Clanhäuptlinge, in ihrem Clan Urteile zu sprechen, wurde ihnen entzogen.
Die Kleidung der Hochländer: Kilt oder Plaid oder „irgendein Teil davon, was der hochländichen Bekleidungsart zugehört” wurde verboten.
Sämtliche Waffen - wozu auch der Dudelsack erklärt wurde! - mußten abgegeben werden.
Zuwiderhandlungen gegen diese Gesetze wurden mindestens mit 6 Monaten Gefängnis, mit Deportation oder mit der Todesstrafe geahndet.
The National Trust for Scotland
1931 gegründet, um schottische Landschaft und Gebäude zu erhalten und Besuchern Zutritt zu gewähren.
1937 begann der Trust, Land bei Culloden zu erwerben. Nach und nach wurde der Charakter der Landschaft von vor über 250 Jahren wieder hergestellt. Die Kampflinien sind durch Tafeln gekennzeichnet - und verwitterte Steine erinnern an die Clans, deren Mitglieder hier ihr Leben verloren.
Mittwoch, 23.8.2006
Whisky
Der Tag beginnt mit einer Führung durch die Destillerie in Muir Ord.
Glen Ord Distillerie
Zu Beginn vertiefen wir uns in eine Reihe von Schautafeln, welche die Whisky-Herstellung allgemein sowie die Geschichte dieser Destillerie beschreiben.
Übersetzungen der Texte in andere Sprachen liegen aus. Im Foyer hängen schöne Bilder vom örtlichen Malverein.
So im Detail wußte ich bisher nicht über die Whisky-Herstellung Bescheid - ist schon sehr interessant.
Der obligatorische Wee Drum zum Schluß ist schon ein Genuß. Zwei edle Flaschen kommen mit ins Gepäck.
In diesen riesigen Kupferkesseln brodelt das, was einmal guter Whisky werden wird. Die Form; sogar jede Delle im Kessel soll über den Geschmack entscheiden.
Culloden
Den Besuch von Culloden erachten wir für ein Muß, wenn wir schon einmal hier in der Nähe wohnen.
Obwohl schon über 260 Jahre her, ist dieses Drama wohl immer noch im Gedächtnis vieler Schotten lebendig. An den verwitterten Grabsteinen liegen frische Blumen. Ernste Männer im Kilt schreiten die Wege durch das Schlachtfeld ab.
Blumen an den alten Grabsteinen von Culloden
Wir laufen langsam zwischen den markierten Frontlinien entlang; versuchen uns vorzustellen, wie die unglückseligen Schotten gegen die Übermacht der englischen Truppen gestanden haben. Ein Hauch von Trauer liegt über der roten Heide.
Ein wenig haben wir uns schon vorher über die schottische Geschichte belesen. Im Besucherzentrum gibt es jede Menge Literatur darüber, auch kleine Hefte in Deutsch. Wir machen Georg glücklich mit einem Büffel-Puzzle.
Schottische Schlösser?
Nicht weit entfernt liegt Cawdor Castle. Den Spuren von Macbeth zu folgen, würde uns leider stolze 42 £ kosten, das lassen wir dann doch lieber. Noch nicht einmal in Sichtweite des Schlosses kommt man, ohne seinen Obulus zu entrichten.
Zumindest die hochherrschaftlichen Toiletten an der Einfahrt sind noch frei zugänglich.
Trutziges Cawdor Castle aus der Ferne
Wildlife-Park
Wir drehen wieder ab und besuchen den kleinen Wildlife-Park bei Kessock.
Neugierige Emus, weiche Wallabys, gelangweilte Zebras, jede Menge Wassergeflügel, kleine Küken zum Anfassen - es ist ein erfreulicher kleiner Tierpark.
Wachsames Erdmännchen
Inverness
Zum Schluß wollen wir uns endlich Inverness anschauen, nachdem wir schon so oft hindurchgefahren sind.
Mit dem dicken Auto muß ich in die Tiefgarage, die erstaunlich leer ist. Oben wird uns klar, warum: Die Geschäfte schließen hier um 18:00. Für die einzige größere Stadt hier finden wir es ungewöhnlich, vor allem nachdem Inverness in den Reiseführern als der Shopping-Tip beschrieben wird, aber es funktioniert offenbar auch so. Zum Einkaufen sind wir ohnehin nicht hergekommen.
Schloß von Inverness mit der Statue von Flora McDonald
Wir bummeln die Hauptstraße entlang bis zum leuchtend rosa Schloß, winken Flora McDonald zu und testen, ob diese Hängebrücke für Fußgänger wirklich so schwankt. Auf dem Rückweg genießen wir den Reiseführerblick auf Inverness, bevor wir den Tag mit einem Einkauf, diesmal im LIDL beschließen.
Ein wenig seltsam muten die heimischen Produkte hier an, wir finden deutsche Wiener Würstchen für die Kartoffelsuppe heute abend. Daß man allerdings auch Mineralwasser aus Baden-Baden hier verkaufen muß, sehen wir einmütig als unsinnig an.
Witzig hingegen, daß die Waren zwar genauso angeordnet sind wie in den deutschen LIDL-Märkten, - die Gänge aber genau spiegelverkehrt.
Mehr Bilder vom schottischen Tag
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