12.7.2004 Ab dieser Woche sind es zwei Mann weniger: zu fünft wird weitergebaut.
Im OG wird das Bad abgerissen und unerfreuliche Dinge kommen ans Tageslicht: Die Balken hinter und unter der Badewanne sind durchgefault. Da ist wohl jahrelang das Wasser dahintergelaufen; von der Vorbesitzerin des Hauses.
Als unsere Eltern das Bad in den 80ern renovierten, hatten sie weder Putz noch Fußboden aufgehackt, so blieb der Schaden unentdeckt.
Der verfaulte Dachsparren wurde von den Dachdeckern damals einfach ausgetauscht.
13.7.2004 Der Regenwassertank wird eingesetzt und die Grube verfüllt. Dazu muß der Tank voll Wasser gelassen werden - 3000l mit einem Schlag weg. Auf die Wasserrechnung für dieses Jahr sind wir sowieso schon gespannt.
Im EG die Wand von der Toilette abgerissen; Randstreifen außen um die Veranda (Ostseite) fertig.
Im OG wird die neue Trennwand zum Wohnimmer gesetzt: solide 17,5cm Ziegel.
14.7.2004 Wieder auf der Baustelle und erst einmal Bau-Abfälle entsorgt. Ein Auto voll kostet 8 €.
Nachmittags Notartermin, um die Grundschuld für die Bank einzutragen. Notar Dr. Heckschen bearbeitet die für ihn sicherlich kleine, aber für uns schon recht wichtige Sache in kürzester Zeit.
Am Nachmitag Baubesprechung mit Bauleiter, Zimmermann, Architekt und Statiker:
So wie die Veranda in der Schnitt-Darstellung eingezeichnet ist, paßt sie nicht unter die Dachschrägen. Der Zimmermann hat die Wand mit lasergenauer Präzision ausgemessen und festgestellt, daß ca 15cm fehlen.
Wir einigen uns darauf, den Holz-Aufbau 10cm einzurücken und Gisela bringt den Vorschlag, den Fußboden im OG 10 cm tiefer zu legen. Dieser kleine Absatz stört uns nicht und so paßt es.
Das bedeutet allerdings zusätzliche Traufkeilbohlen und Abdeckbleche.
Der Statiker sieht nun auch, daß die vorgesehenen Stahlträger als Ersatz für ein 4cm dickes Brett zu viel des Guten sind. Auf den Verstärkungen sämtlicher Pfetten besteht er allerdings und auch darauf, den Lehmschlag im OG herauszuholen.
Der Hinweis auf eine Anzeige beim Bauamt ist unmißverständlich.
Eigentlich hatten wir den Statiker angeheuert, um die neuen Balkone und die neu zu errichtende Veranda berechnen zu lassen ...
Der Zimmermann sieht sich die durchgefaulten Balken im Bad mit großen Bedenken an und äußert den Verdacht auf Hausschwamm. Uns wird ganz schlecht; wenn das wirklich so schlimm ist, dann wird es noch einmal richtig teuer. Gisela will sich sofort um einen Holzsachverständigen bemühen.
Der Grundriß im OG wurde durch uns noch einmal verändert, um auch hier eine abgeschlossene Wohnung zu erhalten. Ich hatte die Pläne durch einen Bauingenieur noch einmal mit AutoCAD zeichnen lassen. Die können wir zu Hause mit einem kleinen CAD-Programm weiterbearbeiten.
Unser Architekt zeichnet alles mit Hand, da wäre jede kleine Änderung halt zeitaufwendig gewesen.
Daß der Eingangsbereich für das Wohnzimmer im OG zu breit geraten ist, lag trotzdem nicht an der fehlenden Ausführungsplanung, sondern daran, daß ich es so gezeichnet hatte und Gisela es aber so nicht gefiel. Der Maurer war nur schneller als der Polier gewesen, dem wir die Änderung vorgetragen hatten.
Da wir aber ansonsten nette Bauherrinnen sind, wird die Wand (etwas seufzend) um eine Ziegelschicht verbreitert.
15.7.2004 Das Bad im OG fertig ausgebaut, den Beton-Fußboden teilweise herausgebrochen.
Toilette im EG ist raus, Borde ums Haus herum fertig gesetzt.
16.7.2004 Bescheid vom Bauamt: die Unterlagen für die Abgeschlossenheitsbescheinigung sind nun endlich vollständig und richtig und der Eingang wird bestätigt.
17.7./18.7. 2004 Der Holzsachverständige kommt und stellt zu unserer riesengroßen Erleichterung fest, daß es kein Hausschwamm ist. Die auszutauschenden Balken werden gekennzeichnet und wir bekommen noch ein Gutachten.
Zusätzlich schaut er sich noch unseren Dachstuhl an und beruhigt uns auch da, daß alles Holz noch in Ordnung ist.
Ich fange an mit Aufräumen und mit dem Entfernen von Tapeten und Fliesen unten in der Küche. Die Fliesen sind teilweise in Zementmörtel verlegt, da müssen doch die Männer mit dem Boschhammer ran.
Gisela und ich haben nun doch dem Druck des Statikers nachgegeben und werden den Lehm aus dem Wohnzimmerfußboden im OG herausholen. Eine Anzeige beim Bauamt wollen wir lieber nicht riskieren :-(
Also fange ich schon einmal an, die Dielen herauszuholen. Ich numeriere sie durch, damit ich sie später auch einigermaßen wieder hineinbekomme. Den ganzen Sonntag verbringe ich dann noch damit. Ist halt mühselig, weil die Dielen nicht zerbrechen dürfen. Mit Nägeln haben die Zimmerleute damals jedenfalls nicht gegeizt.
Im Bereich des Anbaus stelle ich dann fest, daß man auch bei den Balken gespart hat. Statt 20cm sind die Balken nur noch 15-16cm breit und man hat die Außenseiten der Stämme verwendet. Dafür hat man eben ein paar Nägel mehr eingeschlagen.