Zelten im Regen

Christina Walther

Freitag, 19. August

Langsam kommt Abschiedsstimmung auf. Nach dem Frühstück (mittlerweile schlafen die Kinder bis neun) darf Sophia baden, der Rest fährt nach Wesenberg, Brot, Äpfel und Birnen zu kaufen.

Wir schauen uns endlich die Kirche an; der Pfarrer scheint eine Vorliebe für handgeschriebene Zettel zu haben, die allenthalben zu finden sind.

Auf dem Rückweg wieder Schirmpilzfunde; diesmal werden sie gleich geschmort und mit Brot und Wurst zu Mittag verzehrt. Die Großen und die ganz Kleine machen Mittagsruhe und am Nachmittag geht das große Packen los. Sophia schreibt endlich mal wieder Ferientagebuch und die Kleinen dürfen allein mit Schwimmärmeln an die Badestelle.

Gegen sieben sind fast alle Dinge im Auto und die Kinder gewaschen und in seit langem mal wieder sauberen Sachen. Wir wollen wenigstens einmal im Urlaub essen gehen und fahren dazu nach Wustrow. Der Wirt ist wie schon beim letzten Mal sehr freundlich.

Andreas und ich finden unseren Räucherfisch lecker und reichlich. Nur bei den Kinderessen haben wir weniger Glück. Sophias Steak hat eine kaumuskeltrainierende Konsistenz und das Gemüse kommt aus der Dose. Die Pommes sind OK, aber der Ketchup sehr scharf.

Nur Emilia scheint es nicht zu stören, sie verdrückt eine mächtige Portion. Der Wirt entschuldigt sich und meint, er hätte halt ungarische Produkte im Angebot. Nun gut, er spendiert allen Kindern noch ein Eis; wir sind versöhnt.

Als wir am Campingplatz ankommen, sind Ines und Peter schon da. Wir schwatzen noch ein wenig und berichten von unseren Erlebnissen. Peter meint, er würde zwanzig Jahre Gobenowsee locker toppen.