Elfter Tag - Killorglin
Heute teilen wir uns wieder: Regina und Peter wollen den Ring of Kerry befahren, ich mag nicht schon wieder so eine große Tour machen. Jans Fuß schmerzt, er möchte gar nicht irgendwohin.
Mit Georg, Richard, Katharina und Paul werde ich ein wenig die Gegend erkunden. Die Crag Cave lockt alle gleichermaßen und weit ist es auch nicht.
Es regnet, aber in der Höhle stört es nicht. Es soll die faszinierendste Tropfsteinhöhle von Irland sein, wir wollen uns überraschen lassen.
Es geht etliche Eisentreppen in einem Betonschacht bis zum eigentlichen Eingang. Der ursprüngliche Zugang ist in einem See, unter der Wasseroberfläche, für Besucher also ungeeignet ... Ich frage mich, wie man dazu kommt, in einem See zu tauchen und nach Höhleneingängen zu suchen. Vielleicht war die Antwort im Vortrag unserer Begleiterin enthalten, aber so weit reicht unser Englisch nicht, um alles übersetzen zu können.
Den Kindern gefällt die Höhle und ich denke bei mir, daß man ja auch mal wieder zu den Feengrotten fahren könnte. Leider ist nach 300m schon Schluß, die restlichen 3 km sind für Besucher nicht erschlossen.
Der Regen hat inzwischen aufgehört. Auf einer Übersichtskarte der Umgebung sind etliche Castles und Stones vermerkt, die wollen wir aufsuchen. Leider ist das nur eine sehr schematische Karte. Nachdem wir also offensichtlich an allen Dingen vorbeigefahren und wieder in Killorglin angekommen sind, kaufe ich an der ersten Tankstelle eine ordentliche Karte, wo jeder Stein verzeichnet ist. Wir wenden und fahren langsam zurück und finden diesmal den Abzweig zu dem Castle am Fluß problemlos. An der Abzweigung liegt ein prächtiger Ziegenbock, der sich seiner beeindruckenden Erscheinung ganz offensichtlich bewußt ist.
Es gibt einen richtigen Weg zu dem alten Towerhaus, wir müssen nicht über fremde Wiesen laufen. Diese Häuser wurden von reichen Landlords gebaut, mit ganz kleinen Fenstern in den unteren Stockwerken - um sich vor unliebsamen Besuchern schützen zu können. Die großen Fenster sind nur oben. Vier Stockwerke hat das Haus besessen - eine beeindruckende Bauleistung, finden wir. Wir stehen im Inneren und rätseln, an welchen Stellen wohl was gewesen sein mag.
Sonnig und still ist es hier, ein guter Ort zum picknicken.
Ogham Stones soll es noch hier geben. Wir brauchen eine ganze Weile, um sie zu finden - weil sie auf der verkehrten Straßenseite eingezeichnet sind. Ich fände sie beeindruckender, wenn sie nicht auf säuberlich angelegtem Kiesgrund mit Eisenzaun drumherum stünden. Aber vielleicht kommen ab und zu hier Reisebusse her, die mal kurz eine Horde Touristen herauslassen. Für heute sind wir jedenfalls die einzigen Besucher hier.
Auf schmalen Landstraßen fahren wir wieder nach Hause, dank unserer neuen guten Karte können wir auf die befahrene Hauptstraße verzichten.
Die Kinder nutzen das schöne Wetter und spielen draußen. Ich nutze das schöne Wetter auch und fahre noch einmal zur Brücke über den River Caragh, um ein paar Fotos zu machen.