Piratensilvester 1998/1999

In unserer Familie war es schon immer so, daß zu Silvester Gags und Spiele, Verkleiden und Dekorieren angesagt waren. Das hat jetzt etwas mit Monkey Island zu tun: Das Spiel hat uns so gut gefallen, daß wir die Silvesterfete unter ein Motto stellen wollten. Schatzsuche, Vodoo-Zauber, Rätsel ... aus dieser hervorragenden Vorlage ließe sich doch bestimmt etwas machen.
Und das ist daraus geworden:

Piratenprüfungen

Um sich überhaupt an der Schatzsuche beteiligen zu können, mußte ein jeder erst einmal beweisen, daß er ein richtiger Pirat ist. Dazu galt es drei Prüfungen zu bestehen.

unsere persönliche Vorbereitung.. 
 auch ganz kleine Piraten waren dabei

Reden wie ein Pirat

Die Begriffe des Piratenlebens muß ein jeder Pirat genau kennen. Er muß auch in der Lage sein, diese einem Nichtpiraten zu erklären, ohne gewisse verbotene Begriffe zu verwenden:

	Seemann, böse, rauben		Überfall, Haken, entern		Wasser, Brief, Nachricht
	Nacht, Schiff, warnen		Seefahrt, Mast, Segel		Unwetter, stranden, untergehen
	reich, Geld, Gold		verstecken, Schatz, Meer, Land		lenken, steuerbord, backbord
	Abend, romantisch, heiß		suchen, finden, versteckt		kämpfen, Degen, Schwert
	lichten, werfen, Hafen		Kneipe, trinken, Rum		Gesicht, sehen, blind

Der angehende Pirat erhielt jeweils 3 Begriffe und mußte diese den anderen erklären, ohne die verbotenen Worte zu benutzen. Errieten die anderen die Begriffe in der vorgegebenen Zeit, dann war die erste Prüfung bestanden und der Kandidat bekam eine Narbe auf die Wange gemalt..

Kämpfen wie ein Pirat

Wer wußte, wie man die Schwertmeisterin besiegt, der war hier klar im Vorteil.
Die Kandidaten mußten mit Beleidigungen kämpfen, und zwar mit gereimten. Gemessen wurde die Dauer des Gelächters :-))

Dein Säbel ist so stumpf wie Deine Zähne ...

Mich hat bis jetzt noch kein Pirat geschlagen ...

Ein jeder lacht, wenn er Dich sieht ...

Du wirst nie im Leben ein Pirat ...

Dein Schiff ist alt und hat nicht mal ein Segel ...

Du willst ein Pirat sein, daß ich nicht lache ...

Glaub ja nicht, daß Du mich besiegst ...

Du hast so viel Mut wie ein Lurch ...

Du hast noch nicht mal nen Ruderkahn versenkt ...

Vor Angst wackeln Dir doch schon die Ohren ...

Du zitterst schon vor einer Krabbe ...

Sieger wurde überraschenderweise unsere Mutter - wir ahnten gar nicht, zu welch ungeheuren Beleidigungen sie fähig ist!
Diese Prüfung wurde aber trotzdem von jedem gemeistert und jeder Kandidat bekam sein Piratenkopftuch.

Ein Piratenschiff bauen

Bevor man auf große Fahrt gehen kann, braucht man natürlich ein Schiff. In einem alten Haus sammelt sich viel Kram an, so daß die Beschaffung des Baumaterials nicht allzuviel Schwierigkeiten bereiten sollte ...

Schatzsuche

Jetzt wurde es endlich ernst: wie im wirklichen Leben mußten die 4 Teile der Schatzkarte gefunden werden, um dann endlich an die begehrte Beute zu gelangen.

Ebenfalls wie im wirklichen Leben gab es eine Voodoo-Priesterin, die über den Verbleib der Schatzkarte Bescheid wußte. Die Kartenstücke mußten eines nach dem anderen gefunden und zu ihr gebracht werde. Dazu erzählte sie folgende Geschichte:

Diese Schatzkarte gehörte einst 4 Schwestern. Sie teilten sie in 4 Teile und eine jede Schwester versteckte ihr Kartenstück.

Die älteste Schwester

war Vermesserin. Sie bereiste die verschiedensten Gewässer um sie zu erforschen und karthographieren und vertiefte später ihr Wissen über das Wesen der Dinge. Den Zugang kann nur finden, wer teil hat an ihrem geheimen Wissen. Geht daher zum Ort, wo die Schwester lebte, zum östlichen Ende, wo die Gerüche des Westens wehen und löset die Aufgabe, die Euch gestellt wird.

Mit folgendem Hinweis gelangte man endlich zum ersten Kartenstück: Im Blätterwald, am östlichen Nußbaum, der sich bis oben erhebt, am 2. Ast, am 7. Zweig, am 53. Blatt. So schwer war es eigentlich gar nicht ...

Die zweite Schwester

reiste oft in ferne Lande und daher gibt es viele Spuren, die zu ihrer Karte führen. Es ist nicht einfach, den Weg zu finden. Beginnt an dem Ort, wo des Löwen Herz ruht.

Das war also Richards Zimmer und Richards Bett. Dort lag nur der Hinweis: 

Schau doch mal bei den Quakern vorbei.

Im Holzfrosch war verborgen:

Ich war oft am Ort, wo es laut und leise ist. 

Das war nicht das Klo sondern das Klavier, wo das zweite Kartenstück zwischen den Tasten steckte.

Die dritte Schwester

legte ihren Reichtum in edlen Gewandungen und Geschmeiden an, daher beginnt Eure Suche an dem Ort, wo der Schönheit und Reinheit gedacht wird.

Das also war jetzt das Bad, die Suche führte weiter mit folgendem Hinweis:

Dort, wo die Perle ruht, da ist auch mein Schatz.

Die vierte Schwester

verschrieb sich alsbald der schwarzen Magie und widmete sich der Alchemie und dem Voodoo. Da sie Zugang zu den sichtbaren und unsichtbaren Mächten und Dingen hatte, war ihr die Karte nicht mehr wichtig. Doch ein paar Zutaten für ihren Vorratsschrank würden sie bewegen, das 4. Kartenstück herauszugeben:

getrocknete Krebse

fermentiertes Milcheiweiß

ein nettes Amulett

ätherische Öle in Ethylalkohol

Nach Beibringen dieser Zutaten und dem Vortragen mantrischer Gesänge kam unter vielen Beschwörungen wie durch Zauber die wahre Schatzkarte zum Vorschein:

Juuubel! Endlich waren die Hürden geschafft, das Lesen der Schatzkarte bereitete zwar noch etwas Kopfzerbrechen - nein, im Garten war der Schatz doch nicht, die Bäume dienten wohl der Irreführung, aber das Schlaraffenland ließ sich dann doch in der Küche finden und von dort aus war der Weg vorgezeichnet: Am Schuhregal entlang, die Kellertreppe hinunter, bis zum frostigsten Ort - der Tiefkühltruhe!

Spielhinweise