Rollenspiel zu Silvester 2004

Grandirs Burg

Ein seltsamer Zauber scheint über dem Anwesen zu liegen, das unsere Gefährten nun auf einer einsamen Waldlichtung erblickten. Der Weg war länger, als es zunächst den Anschein hatte und alle sind froh, als sie schließlich die kleine Burg erreichen, die von den letzen Strahlen der untergehenden Sonne beleuchtet wird. Ob es am Grauen des Orkgefängnisses lag, dass ihnen dieser Ort nun so wunderbar friedvoll und hell erscheint?

Firunkel, ein erfahrener und entsprechend vorsichtiger Held, will die Lage erst einmal von Ferne auskundschaften, aber Seraphim Knurps, stets der Meinung, dass er sowieso das Schlimmste ist, was anderen zustoßen kann, klopft bereits an die Tür des Anwesens.

Diese wird von einem gütigen weißbärtigen Mann geöffnet, und alle sind sofort von seiner würdevollen Statur, seinem weisen Blick und der tiefen warmen Stimme fasziniert.

„Kommt herein, Ihr müsst müde und erschöpft sein” bittet er die Wartenden herein. Auch wer zunächst zögerte, kann sich der freundlichen Aufforderung nicht entziehen und bald stehen alle in der Eingangshalle. Rechter Hand ist die Küchentür, aus der es bereits verführerisch duftet... seltsam, sollte der Alte sie erwartet haben? Die linke Tür ist verschlossen und geradeaus öffnet sich eine Doppeltür zur Bibliothek, in die nun alle gebeten werden.

„Mein Name ist Grandir, ich bin Magier und habe mich bereits vor einigen Jahren an diesen ruhigen Ort zurückgezogen, um ungestört meinen Studien nachzugehen. Seid für heute meine Gäste, auch wenn mein Heim für soviel Besuch nicht eingerichtet ist.”

Während Thelostes begeistert ist, endlich mal einem gebildeten Gesprächspartner zu begegnen, AlHamra und Morgad sich um Konversation bemühen und Miraculix abgestandene Scherze zum Bestem gibt, ignoriert Seraphim mal wieder jegliche Konventionen und schnüffelt im Haus herum.

Firunkel und Runkel sind ebenfalls neugierig, aber eben nicht ganz so risikobereit - mehr als die Treppe in zum ersten Stock mit Labor, Schlaf- und Arbeitszimmer können sie nicht entdecken. Immerhin stiehlt Firunkel im Labor ein paar Manatränke, die er später an AlHamra, Miraculix, Tutz und Gloria verteilt. Seraphim geht aufs Ganze: Er erkundet das Arbeitszimmer und entdeckt auf dem Schreibtisch ein Tagebuch. Schnell blättert er es durch, mehr als ein paar Worte kann er sich nicht merken:

Aus Grandirs Tagebuch
Tagebucheintrag

Dass Seraphim keineswegs gewillt ist, seine neugewonnenen Erkenntnisse mit den anderen zu teilen, führt zu einem gewissen Unmut in der Gruppe, obwohl die Heldinnen und Helden ja eigentlich gar nicht wissen konnten, was Seraphim, Runkel und Firunkel während des Abendbrotes so getrieben hatten...

Schließlich schlafen alle in der großen Bibliothek, Firunkel, Miraculix und Gloria sind allerdings so geplagt von Grochnâks Ork-Geruch, dass sie lieber im Freien nächtigen wollen. Sie sind die einzigen, die nicht von Alpträumen geplagt sind. Alle anderen wachen immer wieder schweißgebadet auf und wissen nicht, ob sie die Schmerzensschreie nur geträumt haben...

Am nächsten Morgen versammeln sich alle wieder in der Bibliothek. Grandir bittet sie um einen Gefallen: „Mein Vorratskeller ist leer und der Weg ins Dorf recht beschwerlich für jemanden meines Alters. Könnt ihr für mich ein paar Erledigungen im Dorf machen?”

Natürlich stimmen alle sofort zu, immerhin eine Möglichkeit, sich für die Gastfreundschaft zu revanchieren. Mit Geld und Einkaufsliste ausgestattet, machen sich alle auf den Weg nach Feinstetten.

Was für eine Aufgabe für unsere Helden!