Fünfzehnter Tag - Abschied
Gegen 5 Uhr schrecke ich aus einem Traum empor und bin hellwach. Der Himmel ist tiefdunkelrot von der aufgehenden Sonne. Ich ziehe mich an, schnappe meine Kamera und renne los. Am letzten Tag wenigstens haben wir einen wunderbaren Morgenhimmel.
Meine Fotografen-Fähigkeiten reichen nicht aus, diese Schönheit wirklich auf den Film zu bannen: diese Bilder sind nur ein bescheidenes Abbild. Bis zur Dingle-Bay reichen die Sonnenstrahlen doch nicht, aber der Lake Caragh ist in phantastisches rotes und oranges Licht getaucht. Nebel steigen aus den Hügeln dahinter auf, es ist wunderschön.
Um 7 Uhr zieht sich der Himmel aber dann leider wieder zu. Nun ja, da fällt der Abschied vielleicht nicht ganz so schwer.
Die anderen haben inzwischen schon angefangen, das Frühstück vorzubereiten. Wir haben genügend Zeit, um in Ruhe und ohne Hektik zum Flughafen zu gelangen.
Also zuerst ein gemütliches Frühstück, Aufräumen, die letzten Dinge packen, noch einmal durchs Haus gehen und ein letztes Mal hier fotografieren. Am Weg ein treu blickender Esel, dem wir unsere letzten Brotreste verfüttern. Dann die Schlüssel zu unseren Vermietern bringen, Strom bezahlen, Gastgeschenke überreichen und sich herzlich verabschieden.
Auf geht es zum Flughafen Shannon. Wir haben soviel Zeit, daß wir unterwegs in Adare anhalten. Wir schlendern ein wenig durch einen kleinen feinen Park, besichtigen die Kirche und füttern eine Dohle mit Keksen.
Auf dem Parkplatz hat ein deutscher Reisebus einen Gesangsverein entlassen, der den Platz mit seinen Liedern beschallt. Wir finden es ein wenig peinlich, aber den meisten Besuchern scheint es zu gefallen.
Kurz hinter Limerick staut es sich das erste Mal für uns in Irland. Wir bekommen einen kleinen Schreck, aber es geht nach einer kleine Weile schon wieder weiter. Die Zufahrt zum Flughafen ist sehr gut ausgeschildert. Wir geben die Mietwagen ab. Die leichten Kratzer an der linken Seite bereiten keine Probleme: ich versichere, daß der eine schon dran war und ich nur für die Spuren der Zweige verantwortlich bin, aber das ist offensichtlich egal.
Wir haben noch sehr viel Zeit, die Kinder toben ein wenig herum, aber das stört hier zum Glück niemanden. Unser Flugzeug hat dann auch noch eine Stunde Verspätung, aber das ist uns egal. Ein letzter Blick auf Irland, und 2 Stunden später sind wir in Frankfurt.
Die Autovermietung hat uns sinnigerweise 2 Renault Twingo reserviert. Die Frage, wie wir da 10 Leute samt Gepäck hineinbekommen sollen, können sie uns auch nicht beantworten, aber wir bekommen zumindest noch ein größeres Auto. Nach 2 Wochen Irland braucht es auf den ersten Kilometern doch ein wenig Konzentration, um wieder rechts zu fahren - hätte ich nicht gedacht. Heiterkeit errege ich, indem ich an der ersten grünen Ampel einfach aufs Gaspedal trete und mich wundere, das nichts passiert. Auch Automatik-Autos haben so ihre Vorteile.
Ohne Stau kommen wir gegen 1:00 in Erfurt an. Peter und Regina helfen mir noch, die Mietwagen wegzubringen - und nun ist unser Urlaub endgültig zu Ende ....