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ÜbersichtErster Tag - AnreiseCong

Frühstück 6:23 ist der Startzeitpunkt - da rollt der Zug aus dem Bahnhof. Das heißt so ab 4:00 aufstehen - 10 Leute brauchen ihre Zeit - Kinder wach bekommen, Frühstück machen, Kinder zum essen bewegen, noch schnell die letzten Dinge wegräumen, Kinder anziehen, zum 27. mal nachdenken, ob man nichts vergessen hat ...

ZugfahrtDie Taxis kommen zu früh und es kommen 3 statt der 2 bestellten so daß wir eines wieder wegschicken. 10 Leute samt Gepäck sind auf jeden Fall ein ganz schön großer Haufen. Am Bahnhof angekommen, noch mit Auspacken und Bezahlen beschäftigt, marschiert Conrad schon mal drauf los. In die falsche Richtung. Die Erwachsenen zumindest sind danach richtig wach.
Der Zug steht schon da, so daß wir in Ruhe alles verstauen können. Paul und ich schlafen fast die ganze Fahrt, die großen Kinder spielen oder lesen.

In Frankfurt wird es dann leicht hektisch. Aus dem Zug raus, S-Bahn suchen, mit Kids und Koffern über Treppen, ständig schauen, ob noch alle da sind, ob alle in der S-Bahn sind und ob erst recht dann alle wieder draußen sind, alles durch Quadratkilometer große Hallen bugsieren, Zank um Mitfahren auf den Gepäckkarren oder Schieben schlichten - bloß gut, daß wir ausreichend Zeit haben. Am Schalter kurzzeitige Erhöhung der Pulsfrequenz: Die Dame kann unsere Namen in ihrem Computer nicht finden. Wir warten, sie läuft nach hinten, kommt mit bedenklichem Gesicht wieder, wir schauen uns an, sie geht noch mal weg, es dauert, dann sagt ihr endlich jemand wo sie klicken muß.

Nachdem wir unser großes Gepäck los sind, organisieren Peter und ich Mietwagen für die Rückfahrt. Auf dem Rückweg verirren wir uns ein wenig, aber es gibt ja Handys. Jan ist inzwischen mit 2 Kindern auf Flughafenbesichtigungstour, was mich etwas aufregt, weil ich alles sehr unüberschaubar finde und eigentlich am liebsten alle in Sichtweite haben möchte. Aber nach Suchaktion, Aufbruch, diversen Kontrollen, Verlust meiner Schere, die ich unbedacht in den Rucksack gepackt habe, Weiterrücken von einem Warteplatz zum nächsten sitzen wir dann endlich alle im Flugzeug und haben immer noch alle unsere Gepäckstücke.

Wolken über Irland, dazwischen grüne Löcher. Die Maschine setzt sanft auf und zumindest wir klatschen für die Crew. Nieselregen, milde, unglaublich duftende Luft. Wir vergessen für einen Moment, daß wir uns eigentlich um jede Menge Gepäck und Kinder kümmern müßten und genießen einfach nur. Wer oder was soll hier auch verloren gehen. Wir sind in Knock gelandet, ein Mini-Flughafen, fast familiär. Entspannung vom ersten Augenblick an.
Nie ohne KartePeter und ich kümmern uns wieder um die Mietwagen, die anderen warten aufs Gepäck. Erste angenehme Überraschung: statt der bestellten Opel-Astra-Kombi bekommen wir einen Volvo Variant und einen Toyota Jeep. Platzprobleme innen haben wir also erst mal nicht - aber vielleicht außen? Zweite Überraschung: der Volvo ist ein Automatik-Wagen und ich bin so was noch nie gefahren. Also stürme ich noch mal rein und laß Regina als zweiten Fahrer bei mir eintragen.

Bei der ersten Fahrt sitze ich daneben und laß es mir erklären und bekomme einen Schreck nach dem anderen, weil die linke Straßenseite, das heißt in der Regel Mäuerchen und/oder Gebüsch oft genug bedrohlich nahe kommt. Aber irgendwie paßt es immer.
Wir fahren durch eine stille grüne Landschaft, weit vereinzelte Gehöfte, zwischendurch etwas größere Ortschaften. An einem Laden halten wir an, die Kinder haben Durst und wir brauchen auch noch etwas Brot, Butter und Milch. Der Inhaber fragt uns gleich, was wir noch so brauchen, läßt uns Schinken kosten zu den Eiern, die wir schon im Korb haben. Der Schinken ist wirklich sehr lecker und ich sage, er soll uns noch etwas dazupacken. In dem Moment werde ich aber durch die Kinder abgelenkt und später beim Auspacken stellen wir fest, daß er es wohl doch nicht so ganz verstanden hat, was ich noch schnell zugerufen habe. Daß wir etwas verquer geparkt haben, stört hier wenigstens keinen, im Gegenteil, ein Mann räumt uns eine Absperrung ein wenig beiseite, damit wir wieder gut aus unserer Lücke herauskommen.

Obwohl die Iren zum Teil einen etwas verwegenen Fahrstil haben - wer von den entgegenkommenden Fahrzeugen genauso ängstlich ausweicht wie wir, ist sicherlich auch ein Tourist - ist es doch insgesamt weniger hektisch. Niemand, der einem fast in den Kofferraum fährt, weil wir langsamer fahren. Dafür zählen durchgehende weiße Linien offenbar nicht als Hindernis fürs Überholen .. wir fahren halt ein wenig zur Seite.

irgendwo hinter Clonbur Cong, Clonbur, so langsam müßten wir da sein. Ein Haus am See, nach einer Brücke .. wir fahren über die Brücke am See entlang und sind so mit Schauen beschäftigt, daß wir erst einmal daran vorbei fahren. endlich losrennenEs ist wunderschön hier, ein ganz ruhiger See, der Himmel spiegelt sich darin, am anderen Ufer weißbetupfte Wiesen, dahinter sanft ansteigende Berge. Regina und mir ist es schon eine Weile klar, daß wir zu weit gefahren sein müssen und als wir am Ende des Sees angekommen sind, hupen wir endlich. Jan und Peter war es zwar auch merkwürdig vorgekommen - aber sie sind erst mal unverdrossen weiter gefahren. Egal, die Kinder stürmen heraus und können endlich rennen. Die Schafe verziehen sich verstört ob des ungewohnten Lärms. Wir laufen und schauen auch eine Weile, bis wir dann wenden und aufmerksamer zurück fahren.

LuxusbadDas Haus - was soll man sagen - es hat uns überwältigt. Riesengroß, hell und freundlich, ganz liebevoll eingerichtet. Jedes Zimmer in einer anderen Farbe: Decke, Wände, Vorhänge, Lampen, Bettzeug - alles aufeinander abgestimmt. Es ist einfach phantastisch. Die Waschbecken mit Messingarmaturen - und das Bad erst - viktorianischer Luxus! Wir lassen unser Gepäck fallen und müssen erst einmal jedes Zimmer besichtigen.
TraumkücheEine riesige gemütliche Küche mit allem, was man braucht. Die Vermieter haben uns diverse Dinge in den Kühlschrank gelegt, Süßigkeiten und Obst stehen auf dem Tisch. Wir bekommen schon ein schlechtes Gewissen, dann wir haben bereits gesehen, wie teuer vor allem das Obst hier ist.
Um das Haus herum weiden friedliche Kühe mit vielen kleinen Kälbchen und einem uninteressiert wirkenden Bullen. Hinter dem Haus erstrecken sich Schafweiden den ganzen Berghang empor; die Schafe müssen echte Kletterkünstler sein.
Wiese, Wasser und Wolken Das Licht wechselt alle paar Minuten: Sonne und blauer Himmel, dahinziehende Wolken, dunkler regendrohender Himmel - wir finden, daß es genau so ist, wie wir es uns vorgestellt haben.

An der Heizung ein kleiner Zettel mit Bedienungsanleitung, wir finden sogar Näh- und Schuhputzzeug in den Schränken. Man hat hier wirklich an alles gedacht. Nach einigem hin und her ist die Zimmeraufteilung geregelt, Katharina hat nur leider doch nicht das Zimmer mit Seeblick. Dafür das mit dem Sonnenaufgang, versuche ich sie zu trösten.

Sonne und SchattenSo langsam bekommen wir Hunger, setzen Teewasser an - und vermissen die Salamis. Mutters kleine Reisetasche mit dem Proviant und den ganzen Reiseführern und Spielen fehlt. Nach aufgeregter Diskussion einigen wir uns darauf, daß sie irgendwie in Knock zurückgeblieben sein muß. In den Reiseunterlagen müssen doch irgendwelche Telefonnummern sein .. ich finde die Touristenauskunft vom Flughafen Shannon - die müßten ja auch die Nummer von Knock wissen - aber da geht niemand ran. Weiteres Grübeln - dann fällt mir die Autovermietung ein. Volltreffer. Ich frage nach der Tasche: Yes, it's here. Erleichterung - hier kann also nichts wirklich schiefgehen. Nur schade, daß wir, anstatt den schönen Sonnenschein für einen Spaziergang nutzen zu können, uns noch mal auf die Piste machen müssen. Peter, Jan und ich düsen also noch mal zurück; geteiltes Leid ist halbes Leid.

In Knock eine freundliche Frau am Schalter, die uns bedauert, noch einmal diese Tour machen zu müssen. Als wir zurückkommen, ist keine Sonne mehr zu sehen, aber wir sind trotzdem froh, daß es so gut gegangen ist.

Endlich kann ich mich in Ruhe hinsetzen und den ersten Abend genießen, noch etwas in Reiseführern stöbern, Tee trinken .. aber nicht lange, dann macht sich der lange Tag endgültig bemerkbar und ich falle ins Bett.

Urlaubsbett

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