Teichgeschichte
Der dritte Teich
Dem zweiten Teich, obwohl schön angelegt, war kein langes Dasein beschieden.
In 2004 wurde das Haus renoviert, was tiefe Gräben und hohe Erdhaufen rings um das Haus herum bedeutete. Der Teich mußte der Baustelle weichen.
Unsere eine Schwester, inzwischen selber Haus- Garten- und Teichbesitzerin, quartierte die Molche und Libellenlarven sowie die Seerose in ihren Teich um.
Tage später wußte unser Schwager zu berichten, Molche wären aus dem Teich gekrochen und hätten sich ungefähr Richtung Dresden davon gemacht. Sie werden doch nicht etwa Heimweh gehabt haben? 150km wären aber arg weit für so einen kleinen Molch ...
Nach einem halben Jahr Baustelle und dem darauffolgenden Winter legten unsere Wasserbau-Ingenieure den Teich wieder neu an. Die Grube hatte uns der Baggerfahrer noch ausgehoben, so daß wir nicht gar so viel schaufeln mußten. Bei der Modellierung tauchten immer noch alte Betonreste von ehemaligen „Bassin” auf. Diese wurden nun endgültig herausgebrochen, auch wenn dadurch der Teich eine unerwartetete Ausbuchtung bekam.
Auf dem dritten Bild sieht man, daß die "Ecke" rechte unten etwas groß geraten ist; dort wurden die großen Betonstücke ausgegraben.
Der Teich bekam neue Wasserpflanzen. Die alte Seerose war so groß geworden, daß wir sie teilten und so lebte sie wieder - oder immer noch - an alter Stelle fort und erfreute uns wieder mit ihren Blüten. Zwischen die Steine am Rand pflanzte ich Steingartenpflanzen.
Schilfgras und Lilien bekamen ihren alten Platz wieder und an der Südseite wurde ein kleiner Kräuter-Steingarten angelegt. Der Minze sollte es jetzt gut gehen am Teich.
Ein Freund - Maurermeister - baute uns eine schöne neue Gartenbank, so daß wir wieder am Teich sitzen und dem Wachsen und Treiben im Wasser zuschauen können.
Der Winter 2005/2006 war sehr lang und hart. Schon im November war der Teich zugefroren und bis weit in den März hinein bedeckte eine Eisschicht das Wasser. Das Aufhacken war vergeblich; Im Januar war auch nach 20cm Tiefe kein Wasser mehr. Einige Wasserpflanzen erfroren, aber die Seerose und der Kalmus und die Binsen überlebten den strengen Frost. Und die Entengrütze auch, die ich mir mit den Pflanzen aus dem Baumarkt eingeschleppt hatte.
Um die Molche hatte ich mir Sorgen gemacht, aber kaum erwärmten die ersten Sonnenstrahlen das Wasser, tummelten sie sich auch schon wieder im Teich.
In 2006 haben wir seit langen wieder Kaulquappen im Teich. Es werden wohl kleine Kröten werden. Die doch recht hohe Zahl im Teich wollen wir nicht durch Hunger dezimieren, dafür werden dann schon unsere Katzen sorgen, fürchte ich, wenn die kleinen Kröten aus dem Teich hüpfen.
Inzwischen versuchen die Kaulquappen schon, die Molche anzuknabbern. Nicht, daß ich Sorge um unsere Molche hätte, aber es ist bei der großen Konkurrenz ums Futter dann auch für sie weniger da. Auch die Wasserhüpfer machen erschrocken große Sätze, wenn sie unvermutet in den Fuß gebissen werden.
Wir füttern ein paar Fischfutter-Flocken, auf die sich auch die Wasserläufer stürzen. Manchmal rutschen sie damit wie mit einem Surfbrett übers Wasser. Ganz scharf sind die Quappen auf gefrorene Wasserflöhe. Wirft man einen Würfel davon in den Teich, brodelt das Wasser in kürzester Zeit.
Die kleinen Quappen halten den Teich sehr schön sauber; die Steine sehen im wahrsten Sine des Wortes aus wie geleckt. Auch die Entengrütze wird ein wenig eingedämmt; der grüne Teppich wogt und wackelt, wenn die Qapppen von unten zupfen und futtern.
Dresden, 2006