Pen & Paper - Rollenspiel Silvester 2004/2005
Der Bericht der Spielleiterin
Fünf Jahre lang traf ich mich mit Freunden zum pen & paper-Rollenspiel nach DSA-Regeln. Doch seit dem Umzug in die thüringische Provinz streifen eine erfahrene Zauberin und ein edelmütiger, leider etwas dümmlicher Rondra-Geweihter gesellen- und führungslos durch Aventurien.
Da traf es sich, daß Silvester diesmal etwas weniger theatralisch vonstatten gehen mußte. Zum ersten Mal fand es bei meiner Schwester in Westsachsen statt, wo Nachbarschaftsbeziehungen noch sehr ernst genommen werden und das Wohnzimmer eine große Glasfront hat. Diesmal sollte hübsch gesittet am Tisch rollengespielt werden. Ich würde also eine Geschichte erzählen, bei der irgendwann die Zuhörer agieren und die trotzdem zum Ziel kommen muß. Die sich in den Köpfen der Zuhörer abspielt und bei der trotzdem alle wissen, was der andere macht.
Zwei Dinge bereiteten mir besonderes Kopfzerbrechen. Zum einen die Größe der Mischpoke. Konnten es beim Schatzsuchen eigentlich nie genug Mitspieler sein, so war die Koordination von 11 Helden eine gewisse Herausforderung. Zum anderen erinnerte ich mich an die ersten zähen Abende meiner Rollenspielgruppe, die nicht in Gang kamen, weil der Regelwust uns zunächst überforderte.
So vereinfachte ich die Regeln radikal. Drei Seiten mußten reichen. (DSA-Puristen mögen mich jetzt im Elfenkostüm den orkischen Horden überantworten....)
Und ich vertraute auf die schnelle Auffassungsgabe meiner Familienmitglieder. Nicht zu Unrecht. Schon bei der Auswahl des eigenen Helden gab es jede Menge Spaß. Jeder nutzte die Gelegenheit, seine verborgenen Ambitionen auszuleben. Oder was soll man davon halten, daß ein braver, 16-Jähriger Oberschüler als marodierender Halbork Abenteuer sucht? Und es wurde noch viel besser...