Freunde auf leisen Pfoten - Leben mit Katzen
Peppi • Abschiedsworte
Herbst 2009, von Katharina
Die Vorlesungszeit neigte sich im Sommer 2008 mehr und mehr dem Ende zu. Danach stand die letzte Prüfungsphase ins Haus, bevor es mich für eine längere Zeit für ein Praktikum nach Hamburg verschlagen sollte.
Neben der Aufregung auf das Neue quälte mich der Gedanke, meine geliebte Peppi zurücklassen zu müssen. Oh, wie hatte ich diese Katze in mein Herz geschlossen! Ich liebte sie so sehr und sie zeigte mir jeden Tag, wie sehr sie mich mochte. Da ich sie von Anfang an großgezogen hatte, verband uns eine sehr enge Beziehung.
Spürte Peppi, was bevorstand? Ich fragte mich das oft.
Was sollte ich nur tun?
[...] Schnurren, Schnurren half immer. Also schnurrte ich, was die Kehle hergab. Schnurrte und schnurrte, bis sie wieder einschlief.
Andrea Schacht aus „Pantoufle”
Georg, mein liebes Bruderherz, würde im Spätsommer nach Dresden kommen, um im Herbst auch mit dem Studium zu beginnen. Ich wusste, dass ich meine geliebte Miez in verantwortungsvolle und ebenfalls liebenswürdige Hände übergeben würde - dennoch machte mich der Abschied traurig.
Und dann kam der Abschied früher als erwartet - und leider auch sehr endgültig.
Peppi kam nicht wieder. Ich entließ sie eines Vormittags noch in den Garten, dann war sie weg. Nach zwei Tagen hängte ich mit Paul im gesamten Wohngebiet Zettel auf. Doch es brachte keine Erkenntnisse.
Ich weiß nicht, was mit Peppi geschehen ist. Natürlich ging mir durch den Kopf, dass sie gefühlt hatte, was bald kommen würde und sich frustriert verkrümelt hatte. Doch das wäre nicht meine Peppi gewesen. Nein. So bleibt bei unseren befahrenen Straßen eigentlich nur noch eine Vermutung - und das, wo unsere Katze nie weit weg vom Haus spazieren ging. Ein kleiner Teil von mir hofft noch, dass sie irgendwo anders - auf welchen Wegen auch immer - ein neues zu Hause fand.
Noch heute rutscht mir manchmal eine Träne über das Gesicht, wenn ich an meine kleine schwarze Prinzessin zurück denke.
Das tägliche Begrüßungsritual.
Die vielen gemeinsamen Abende auf dem Sofa.
Ihre spannende Schwangerschaft.
Das Haus voller Minimiezen.
Auch an die nächtlichen Mäusejagden denke ich schmunzelnd zurück. Das war meine Peppi.
Auch sie hat nun einen Ehrenplatz in den Erinnerungen an die vielen wundervollen Katzen bekommen, die unser Haus die vielen Jahre belebten. Ich werde dich niemals vergessen, Peppi.
Schließlich zog es mich im Herbst nach Hamburg. Mein Bett in Dresden freundete sich mit meinem Bruder an. Und so plötzlich, wie das Haus wieder mal um eine Katze kleiner geworden war, so schnell füllte es sich überraschenderweise wieder. Doch das ist der Beginn einer neuen Katzengeschichte...
Dresden, Oktober 2009
Ich liebte meine Janed doch so sehr. War sie mir nicht Mutter, Spielgefährtin, Beschützerin gewesen, fast vom ersten Tag meines Lebens an?
Andrea Schacht aus „Pantoufle”